Allgemeine Information zu Kaffee

Kaffeebohnen/Kapseln/Pads
Arten der Kaffeezubereitung
Morgens, wenn ich aufwache, ist mein erster zusammenhängender Gedanke verbunden mit dem Geruch von frisch aufgebrühtem Kaffee.
Sollte ich jetzt beschreiben, wie der Morgen riecht, dann wäre es wahrscheinlich genau das. Die Kaffeezubereitung ist wesentlicher Teil meines morgendlichen Rituals.
Welche eignet sich eigentlich am besten? Und muss ich Kompromisse machen, wenn ich an die Umwelt denke? Nachhaltig Kaffee trinken
Deutschland trinkt pro Tag durchschnittlich 3,8 Tassen Kaffee. Über das Jahr verteilt werden daraus 169 Liter. Zum Vergleich: Der Durchschnittsverbrauch von Trinkwasser liegt im Jahresdurchschnitt bei 130 Liter.
Dabei belegt Deutschland gerade einmal Platz 12 in der Rangliste der Länder mit den meisten Kaffeetrinkern. Weltweit werden 2,6 Milliarden Tassen Kaffee getrunken. Pro Tag. Da stellt sich doch ganz automatisch die Frage: Wo kommt eigentlich der ganze Kaffee her?
Für optimales Wachstum braucht die Kaffeepflanze tropisches Wechselklima. Dazu gehören

  • die richtige Höhenlage,
  • die Temperatur,
  • kein Frost und
  • die richtige Niederschlagsmenge.

Logischerweise sind die größten Anbaugebiete am Äquator beheimatet. Der führende Kaffeelieferant ist Brasilien, gefolgt von Vietnam, Kolumbien und Indonesien. Von hier wird die Kaffeebohne zur Weiterverarbeitung in die Welt transportiert. Womit ich automatisch zu meiner nächsten Frage komme: Wie belastet Kaffeetrinken die Umwelt?

Von Ressourcenverbrauch und Müllbergen

Für eine erfolgreiche Ernte müssen die Pflanzen werden bewässert werden. Mit Wasser wird das Fruchtfleisch vom Boden geschwemmt und die Maschinen werden mit viel Wasser gesäubert.
Zusammengerechnet beträgt der Wasserverbrauch bei der Kaffeeproduktion auf die Tasse berechnet 140 Liter.
Dazu kommen der Transport, die Weiterverarbeitung und der Verpackungsmüll.
Kein Wunder, dass die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit eines Produktes für den Verbraucher zunehmend wichtig wird.
Das Öko-Institut hat für eine Tasse Kaffee durchschnittlich 74, 9 Gramm CO₂ ermittelt. Für diesen Wert werden alle anfallenden Emissionen berücksichtigt, die während eines Produktlebens entstehen, beginnend bei der Erzeugung des Rohstoffes bis zum Entsorgen des Abfalls.

Kaffeeherstellung und Verwendung

Anbau
In erster Linie soll der CO₂-Fußabdruck helfen zu verstehen, an welchen Stellen Einsparungen möglich sind. Beim Kaffee sind das der Anbau und die Verwendung. Das Hauptproblem des Anbaus ist sicher die Monokultur. Kaffeeplantagen, die als Monokultur angelegt sind, entziehen dem Boden ihre Nährstoffe. Im Ergebnis müssen sie aufwändig gedüngt werden, brauchen zusätzliche Unkraut- oder Insektenvernichtungsmittel und gefährden obendrein die Biodiversität. Zudem werden Regenwälder abgeholzt, damit mehr Platz für die Plantagen entsteht.
Ernten aus Mischkulturen schonen die Umwelt, sind dafür aber etwas teurer in der Produktion.
Umweltbewusster Kaffeegenuss würde demnach bedeuten, verstärkt auf das Fairtrade-Siegel zu achten.
Allerdings geht es bei Fairtrade in erster Linie um den sozialen Aspekt. Bei Produkten mit diesem Siegel bekommen die Bauern einen etwas besseren Preis für Ihre Waren. Es kann also auch passieren, dass ein Kaffee aus Monokultur ein Fairtrade Siegel erhält. Ganz auf der sicheren Seite bist du, wenn der Kaffee obendrein Bio zertifiziert ist.

Kapseln und Pads
Früher war alles viel einfacher, sagt meine Mutter. Da kam der Kaffee ausschließlich aus der Kaffeekanne. Heute kommen immer mehr Einzelportionen zum Einsatz. Kaffeekapseln aus Aluminium oder Kunststoff liefern die perfekte Menge für eine leckere Tasse Kaffee mit einer schönen Crema. Theoretisch sind diese Kapseln sogar umweltfreundlich, allerdings nur dann, wenn sie nach der Benutzung ausgewaschen und separat zur Wiederaufbereitung entsorgt werden. Die Regel dürfte leider sein, dass sie mit dem normalen Hausmüll einfach verbrannt werden.
Daneben gibt es noch Kaffeekapseln aus teilweise umweltfreundlichen Material. Jedoch bleibt die Menge an Verpackung letztendlich gleich. Zu einem Produktgewicht von 6 bis 7 Gramm gesellen sich für die Verpackung zusätzliche 4 bis 5 Gramm.

Wenn die Crema nicht entscheidend ist, sind Kaffeepads eine Alternative. Diese sind aus Zellstoff und benötigen ebenfalls eine spezielle Maschine. Auch Kaffeepads sind perfekt auf die benötigte Menge einer Tasse Kaffee abgestimmt. Ihr Vorteil gegenüber den Kaffeekapseln ist, dass sie ganz normal mit dem Biomüll verrotten.

Kaffee ohne unnötigen Müll

Gut Ding will Weile haben. Es dürfte keine Überraschung sein, dass ein guter Kaffee Zeit braucht.
Das sind die gängigsten Methoden der Kaffeezubereitung ohne überflüssigen Müll.

Der Espressokocher
Jeder italienische Haushalt hat ihn – den Espressokocher.
Das Prinzip ist so simpel wie lecker: unten befindet sich der Wasserbehälter, darüber das Sieb mit dem Espressopulver und darüber der Sammelbehälter für den fertigen Espresso. Das Kännchen wird bei mittlerer Hitze auf eine Herdplatte gestellt, und wenn das Zischen und Brodeln aufhört, ist der Kaffee fertig.

French Press ­
Bei dieser Brühmethode bleibt das Wasser ganze 4 Minuten mit der gemahlenen Kaffeebohne in Berührung. Dadurch landen wesentlich mehr Inhaltsstoffe wie Öle und Fette im fertigen Kaffee. In den Neunzigern erlebte diese Technik einen wahren Hype. Und so funktionierts: frisch gemahlenes Kaffeepulver in die Kanne einfüllen, heißes Wasser drauf, ziehen lassen und das Sieb herunterdrücken. Fertig.

Italienischer Kaffee mit der Siebträgermaschine
Die gemahlene Kaffeebohne wird in ein Metallsieb gefüllt und anschließend mit einem Tamper angedrückt. Danach wird das Kaffeepulver mit heißem Wasser übergossen. Das passiert mit einem Wasserdruck von mindestens 9 Bar. Das Ergebnis ist ein Kaffee mit einer feinporigen, leicht schaumigen Crema.

Der Kaffeevollautomat
Das ist das Ding. Kaffeebohnen rein, Wasser anschließen, einschalten, Knopf drücken – Kaffee fertig. Bei Kaffeevollautomaten entscheidet der Preis über die Leistung.

Filterkaffee – die einfachste Art der Kaffeezubereitung
Der Klassiker für die Kaffeezubereitung. Am besten nimmst du einen aus Porzellan. Filtertüte einlegen, diesen vor dem Café einmal kurz mit heißem Wasser spülen, dann den Kaffee hineingeben und mit ca. 90 Grad warmen Wasser aufgießen. Nimm dir Zeit und gieße nicht zu viel auf einmal hinein, damit der Kaffee Zeit hat zu quellen.

Und zum Schluss

Auch der Kaffee für unterwegs stellt eine große Umweltbelastung dar.
Das Umweltbundesumweltministerium gibt an, dass in Deutschland jährlich ca. 3 Milliarden Einwegbecher weggeworfen werden. Sollte dir also die Zeit für einen Kaffee aus der Porzellantasse fehlen, setze mal einen schicken Mehrwegbecher auf die Liste deiner nächsten Geburtstagswünsche.

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